Janus Part 2
On the Run
Ganz unten vor der Eingangstür blieb Nick stehen, da es nicht zu überhören war, wie die Polizei Henry aufgefordert hatte, auf die Knie zu gehen und die Hände zu heben. Durch den Spalt in der Tür sah er einen Polizisten mit dem Gewehr, und das sah so überzeugend aus, dass Nick schon im nächsten Moment wieder nach oben rannte.
Zurück in seine Wohnung durfte er natürlich nicht. Wohin dann? Nick rannte erst mal nach oben, klopfte spontan an einige Türen – Niemand machte auf. Sein Herz raste… und einerseits fragte er sich: was soll das alles? Andererseits gab es diese Stimme, die ihm befahl: „renn weiter, lass dich bloß nicht erwischen!“ WARUMAUCHIMMER!
Nach dem gestrigen Besäufnis fiel es Nick verdammt schwer sich auf ganz einfache Dinge zu konzentrieren, geschweige denn von der „toten“ Cindy, Polizei und dem Chaoten Henry, der es schon immer mit Leichtigkeit geschafft hat ihn durcheinander zu bringen.
On the Run
Intro - On the Run
Hide yourself – remain unseen, Do not be caught, be quiet and swift Want to survive? Well you have to run, Escape to the end of the world,
You have to hide forever Your life begins to torment you Are they coming? Certainly! Like a star appears on the stage
And your heart beats quickly...run, run...
Run, run, run...
Fünfzehen Stockwerke waren eine gewaltige Herausforderung für seinen untrainierten Körper. Ein paar Mal blieb er stehen und horchte, ob ihn jemand verfolgte, aber es war alles ruhig. Die letzten Stufen waren die schlimmsten. Seine Beine waren wie aus Blei. Aus letzter Kraft riss Nick die Tür auf, die aufs Dach des Hauses führte. Die Sonne blendete ihn im ersten Moment, doch als seine Augen sich an das grelle Licht gewöhnt hatten, sah er einen Polizisten direkt vor ihm stehen.
Er richtete seine Waffe auf Nick und übte sich in Schweigen.
Slowly rise your hands
Alone
Nach der Landung zog Nick einer der Polizisten einen Sack über den Kopf und führte ihn durch den langen Korridor zu einem Raum, wo er wieder Platz nehmen durfte, wohlgemerkt auf eine sanftere Art und Weise. Danach wurde Nick an einer Liege festgebunden und musste ziemlich lange warten, bis jemand kam.
Es war eine in weiß gekleidete junge Frau. Sie verpasste Nick eine Spritze, ohne ein Wort zu verlieren, band ihn los, und verschwand wieder.
Was war mit ihm geschehen? Wo war er...? Was hatte er verbrochen? Und wer war diese Cindy?
Das alles waren Fragen, auf die Nick keine Antwort hatte. All diese Fragen wollte er eigentlich demjenigen stellen, der als erster seine Zelle betritt.
Nun jetzt lag er da, wie gelähmt und konnte sich auf gar nichts mehr konzentrieren. Sein letzter Gedanke war: „es sind bestimmt Drogen, deswegen bin ich jetzt so müde und will einfach nur schlafen, schlafen, schlafen…“.
Alone
If I were there (now) if it were time
time is now here I am readysunshine,
sunshine sunshine’s bright
now’s the time to show some light
a good person or a bad guy
between both is the true lie
back here again gone so far
your shadow remains a fallen star
all unknown and unregained
drink, drink to quench your true pain
Your future is perfect
clear for us to undetect
It´s over now the dream is dead
I must return return to bed
whoever knows will understand
it´s passing on hand to hand
what´s wrong with you? Don´t go and blow it****
Interrogation
Als Nick wieder wach wurde, fand er auf dem Tisch zwei kalte Mahlzeiten. Dann hatte er vermutlich sehr lange geschlafen. Nicks Kopf war leer – genau wie sein Magen – also aß er zuerst eine Kleinigkeit. Die Situation an sich in der er sich befand, war ganz anders als sein vorheriges Leben. Tote Cindy, diese verrückte Verfolgungsjagd, Polizei, und letztendlich diese Zelle.
Seine Kammer war sehr klein. Es roch nach feuchter Bettwäsche und nach noch etwas was Nick nicht definieren konnte. Alles sah so aus wie aus dem vergangenen Jahrhundert. Alcatraz oder so was ähnliches. Verrückt! Draußen im Gang gab es kein Licht, deswegen konnte er kaum was erkennen. Nick wusste nicht, ob es Nacht oder Tag war, und es kam keiner.
Interrogation
You are sitting hire in this empty space
and it`s easy to see, many fears in your face. Are you thinking new so feverishly how do I get out- out of here?
I don`t wonna know if you did it , no! No! The question is actually- why?
So tell me why? Why? Why do you wanna destroy everything? We try so hard (thed) so hard to create but its never enough its never too strong , too high, too deep, too bright never, never!
Tell me how long will your silence last where my patiece ends and the violence is cast.
Was it a perverse urge to destroy or not? Was it sexually driven or on simply thought? To break he down, and keep like a treasure. Greed for new insights, boundless pleasure?
You are truly a creature driven by greed! A man without a future, an addict on speed.
So tell me why? Why? Why do you wanna destroy everything? We try so hard (thed) so hard to create but its never enough its never too strong , too high, too deep, too bright never, never!
Interrogation
Was war mit ihm geschehen?
Der Schlag ins Gesicht war so heftig, dass Nick vom Stuhl zu Boden flog, und bevor er es realisieren konnte, was da gerade passiert, wurde er wieder in seine Zelle hineingeworfen.
„Überlege es dir gut was du da sagst. Sonst zerquetsche ich dich wie ein Insekt.“- Waren die letzten Worte vom Mann in Schwarz…
Oh, nein, Nick befand sich mit Sicherheit nicht in einer Sendung, und Henry saß nicht in der ersten Reihe. Von einem Androiden angelogen oder geschlagen zu werden, das war absolut neu und sehr beängstigend.
Eines Tages oder vielleicht morgens machte Nick die Augen auf und sah diese Frau, die schon einmal in seiner Zelle gewesen war, um ihn mit irgendwelchen Drogen voll zu pumpen, vor seinem Bett stehen.
Statt sich zu freuen, dass jemand endlich da war, bekam er plötzlich panische Angst. Nick sprang auf, schubste sie beiseite und rannte nach draußen.
Links und rechts von ihm versank der Korridor in Dunkelheit. Fliehen? Einen Moment lang blieben beide regungslos stehen und starrten sich gegenseitig an. Sie – hinter Gitter, Nick – dort wo die Freiheit beginnt. Plötzlich, ohne ein Wort zu sagen, griff die Frau in schwarz zur Schiebetür und machte sie zu. Jetzt saß sie in der Falle.
Janus war ein Mann im Alter von etwa dreißig Jahren. Groß, schlank und muskulös. Er trug auch einen schwarzen Anzug, wie die Detektivs im Gefängnis, mit dem Unterschied das der ungewöhnlich glänzte. Er stand breitbeinig vor einer Tür und schien sich zu langweilen.
„Ich heiße Janus und du?“ – dabei guckte er Nick freundlich an und lächelte.
„Nick,“ - antwortete Nick leise.
„Wollen wir? Bist du so weit?“ - Fragte Janus, als ob es das Einfachste wäre aus einem Gefängnis zu fliehen, und machte die Tür auf. Im nächsten Augenblick standen beide auf der Straße.
„Wow, das ging aber schnell!“ - Nick war mehr als überrascht. Ein Gefängnis mitten in der Stadt!?
„Alles was danach kommt ist weniger einfach, aber wir schaffen das – vertrau mir.“
Demo
Die Sonne schien.
Demo
Die Sonne schien. Eine Menge Leute marschierten an den beiden vorbei. Was für ein herrlicher Tag! Was für ein Kontrastprogramm! Die Welt war in bester Ordnung.
„Was ist hier los? Wo sind wir?“ – Fragte Nick
„Eine friedliche Demonstration, und wir sind mitten drin. Wichtig ist, dass wir uns dabei unauffällig verhalten und vor allem leise sprechen. Wie du siehst, gibt es hier jede Menge Rentner die mehr Geld fordern, bessere Lebensbedingungen und so weiter. Wir gehen einfach mit, und sind gut drauf, nicht wahr?“
„Ich hoffe du hast einen Plan?!“
„Eine künstliche Intelligenz meines Kalibers läuft nie planlos durch die Gegend.“
„War das etwa Selbstironie?“
Demo
Demonstration
Break the dwindling spiral – breakThe war in Irak was surely a fakeGadaffi should be dancing with baeutiful CherWhat do we really wand now, what is it we share?
Wasting time, chatting, dancing, dining!Who gives a damn about the silver lining?Sex ist he cure on an everyday scale,It`s an illusion but it helps the innocent maleBreak, Break, Break…
Break fort the Blacks the Green and Red,Break the power of the living deadIts our desire to make love on the beach, Whats on our mind what do we preach?
Wasting time, chatting, dancing, dining!Who gives a damn about the silver lining?Sex ist he cure on an everyday scale,It`s an illusion but it helps the innocent maleBreak, Break, Break…
Break for the Moslems, Christians and JewsBreak terrorism of the revolting few,Dont show prejudice against all kinds, Its all just a fairground for our simple minds.
Wasting time, chatting, dancing, dining!Who gives a damn about the silver lining?Sex ist he cure on an everyday scale,It`s an illusion but it helps the innocent maleBreak, Break, Break…
BIG B 1
Big B 1
Nick guckte sich heimlich Janus an. Er wirkte selbstbewusst und locker. Das war ja das Problem bei einer künstlichen Intelligenz - man konnte es kaum einschätzen, wie die Lage tatsächlich war – weil sie immer positiv und neutral auf einen Menschen wirken sollte. Plötzlich blieb Janus stehen und fragte Nick:
„Siehst du den Mann da unten …auf dem Fußboden sitzen?“
„Ja.“
„Er hat ein paar Anziehsachen für dich. Setz dich bitte zu ihm.“
Janus tat es ohne Nick dabei anzusehen, und trotzdem hatte er das Gefühl von ihm beobachtet zu werden, als ob er noch ein Paar Augen auf dem Hinterkopf hätte. Bei einer Maschine ist eben einiges möglich.
Big B 1
Just the two of us in this empty room
Silent contemplation haunting us
What caught me here, what ´ll get me out,
Escape is hardly a chance
And my mind is tempted to reach out for you,
doubting your desire to join me soon
I can´t escape if this ain´t true,
Your lips are sealed – it´s obvious – HE´s in this room
Big B is overhead
Send me a message, let me know - now is the time,
escape is virtually ours,
you close your eyes and the weight is on your mind,
you know HE has the mighty power
And my mind is tempted to reach out for you,
doubting your desire to join me soon
I can´t escape if this ain´t true,
Your lips are sealed – it´s obvious – HE´s in this room
Die ganze Aktion dauerte nicht länger als zwei Minuten. Nick bekam eine graue Stoffjacke, eine Mütze, eine dunkle Brille und ein braunes Bärtchen unter die Nase geklebt. Der unbekannte Mann mit der Tasche nickte nur kurz, als sie fertig waren, blieb aber auf dem Asphalt sitzen.
„Komm endlich, komm.“ - Sagte lächelnd Janus und schubste Nick leicht gegen den Rücken.- „Wir dürfen ab jetzt keine Zeit mehr verlieren. Gleich wird hier alles abgeriegelt.“
„Meinet wegen?“ - Fragte Nick besorgt.
„Nein. Zu unserem Nachteil gibt es hier einige „richtige“ Demonstranten.“
„Du meinst – Randalierer?“
„Gleich wirst du es sehen.“
Und tatsächlich hörten sie schon bald, wahrscheinlich nur einige Straßenzüge entfernt, die Menge skandieren: Schämt euch, Schämt euch! Laute Megaphon Durchsagen, und danach ein Geräusch, wie von explodierendem Popcorn.
„Ja, genau … es wird geschossen,“ - seine Stimme klang entspannt, - du bist bestimmt auch neugierig ob mit scharfer Munition? Zum Glück werden wir es nie erfahren, da wir gleich abbiegen werden… du weißt ja – jede Bewegung – erzeugt eine Gegenbewegung. Die linke Autonomen sind in die Jahre gekommen.“- Sagte Janus wahrscheinlich nur um irgendetwas zu sagen. Dabei wirkte er zum ersten mal wie ein persönlicher Assistent, der zur einem Smalltalk verpflichtet war.
BIG B 2
Big B 2
Das sogenannte Safehouse war eine gewöhnliche Einzimmerwohnung - so etwa, wie für Singles oder Studenten. Janus erklärte Nick minutiös, wo sich alles befindet, was zu tun wäre in einem Notfall. Er hörte ihm nur halb zu, weil die einzige Frage die Nick interessierte lautete: was ist hier los, und wann er endlich seinen Anwalt sprechen darf.
„Damit sollten wir noch warten. Ich weiß es noch nicht genau was die Gegenseite plant,“ - sagte Janus. – „habe ein wenig Geduld. Hier bist du erst mal sicher.“
Big B 2
Intensive light and darkest shades,
swampy noise from everglades
The world reduced to a simple scope
Monochrome and duplex glare,
non-distinctive smell of air,
food and water bare
no taste of hope your soul is boiled
in soup in detention from the group
guarded by your own daring fears
racing ghosts in your ears, -
racing ghost in your ears, -
racing ghosts in your ears
Wann kommst du wieder?“
„Morgen, versprochen! Morgen früh hole ich dich ab, und dann überlegen wir gemeinsam, wie es weiter gehen soll. Ich kenne einen Platz, wo dich niemand findet.“
„Soll ich mich ab jetzt ewig verstecken? Und was ist mit dir? Darfst du mich auch ungestraft schlagen oder anlügen?“
„Warum sollte ich das tun? Sobald du in Sicherheit bist, werde ich dir alles erklären.“ - Janus stand auf und wandte sich zur Tür, blieb dann stehen und sagte leise, ohne sich umzudrehen.- „Ich habe noch nie jemanden geschlagen ohne triftigen Grund. Und nein, das war keine Lüge.“
Virtual Sunset
Virtual Sunset
Die Zeit war stehengeblieben. Nick lief hin und her, schaute Fern, hatte eine Kleinigkeit gegessen. Er hatte dauernd diese Gedanken: wie soll es weiter gehen, was soll er tun?
Darf er Janus vertrauen?
Soll er versuchen zu fliehen?
Noch schlimmer wurde es nachts. Nick war kurz eingenickt, so gegen 20 Uhr, und dann schlaflos einige Stunden rum gelegen.
Virtual Sunset
The sun glows on the horizon,
clouds of distant skies that are never gone,
The days scream by in soaring time
A pure white dress soaked in dark crimson blood
Life rests in peaceful daylight dew
Anxious impatience lures
The dark night covers the last shade of red
to unveil the spheric glow of the moon
The sun leaves its evening den
Shadows roam across the rural land
Fog spreads throughout the finest lines
A grey veil blocks the earthly shine.
Mankind is in deepest sleep
Embraced by peaceful dreams
All disclosed to evil crime, threat and sin
He´s reaching out so that they follow him
The sun settled in another world
The clouds plunge into their dark shade of black
Threatening thunder cracks and bursts
Swiftly sweeping along their lonesome track
Schaute wieder Fern..., Es war viel zu warm im Zimmer, einen Regler für die Klimaanlage konnte er aber nicht finden.
Wieder was gegessen.
Beim Rumschalten gelang es ihm einen Sender zu finden, wo man zu beruhigender Musik einen Sonnenuntergang anschauen konnte.
So gelang es Nick wieder kurz einzunicken...
Wie lange hatte er geschlafen? 10 Minuten?
Schafe zählen: 1,2,3,4,5,6,7, 8….
Kalte Dusche und ab ins Bett!
Schafe zählen…
Lullaby
Plötzlich ging die nicht existierende Tür auf, und Janus marschierte ins Zimmer. In der Hand hielt er einen großen Kasten.
„Guten Morgen Nick, ich hoffe du hast gut geschlafen.“
Sagte er, und stellte den Kasten mit dem Zeichen "Sondermüll" mitten im Raum ab.
„Pass auf, ich hab eine super Idee wie ich dich hier rausschmuggeln kann!“
Lullaby
Close your eyes it`s time to sleep
and sweety dreams
All night long, I'll stay with you
now don't, you be afraid.
The darkness is your closest friend
new breathe them in.
It`s waiting by your door
so let it in.