Part 1 Cindy


Tonight

Frauen aus Fleisch und Blut

Tonight


Eines Tages, Nick und sein Kumpel Henry, wollten zur Abwechslung in eine Bar, die – wie Nick gehört hatte – ein Treffpunkt für Frauen aus Fleisch und Blut war. Das schien beiden sehr unglaubwürdig zu sein, trotzdem wollte Nick es prüfen und bat Henry ihn zu begleiten.

Nick erinnerte sich auch Jahre später ganz gut, wie es war, als sie vor der Bar geparkt hatten, kurz im Auto sitzen blieben und Richtung Eingang schauten.

Tonight

When we were young and the future ahead
We’d never waste our time
Just to stop and think
And we never meant half of what we said and did,
Easily changed our minds
Always on the brink.

We want what we need:
Horny whores and pure cocaine.
I want to see your nose bleeding,
I want to see you puke!

We cruising round and round
Downtown calls with its sound:
Here is a dealer of our trust
This night belongs to us!

We are cheeky
And laud
Girls may be stupid but not stout.
Come on
But not alone
Tonight I belong to you with skin and bone!

We want what we need:
Horny whores and pure cocaine.
I want to see your nose bleeding,
I want to see you puke!

We cruising round and round
Downtown calls with its sound:
Here is a dealer of our trust
This night belongs to us!

It’s all / around me /pushing me to the ground.
These hands/ and wet tongues – fighting for my feeble body.

Where are you from, wherever you go /my sweeter!
Whatever you want
Stay true to you and have fun…..

We want...

.

Dass war das erste Mal, das Henry gar keine Lust hatte hinein zu gehen. Er war etwa 30 Jahre älter als Nick, aber ein richtiger Partylöwe. 

Also, er konnte fast immer mehr trinken, länger feiern und so weiter… Wahrscheinlich gefiel ihm das Lokal schon von außen nicht. 

Das Gebäude war in der Tat  ein wenig runtergekommen, außerdem parkten vor dem Vergnügungslokal kaum Autos. 

Is this the place?

It's so bleak.

Henry schüttelte ungläubig den Kopf und fragte: 

"Sind wir hier richtig?"

„Ich glaube schon."

Laut Nicks Navigationssystem waren die beiden dort mit Sicherheit richtig. Er meinte damit bestimmt: Lohnt es sich hier überhaupt auszusteigen? 

„Sieht nicht so aus, das außer Robis sonst noch jemand hier rein geht!"

„Ich hab’s aber gehört" - Nick wollte ich nicht aufgeben.

„Na ja, vielleicht triffst du hier deine Traumfrau."

„Wollen wir jetzt endlich rein, oder nicht? Du darfst dir eine Begleitung für 100 Digits nehmen."

„Bekomme ich die von dir!? Ja? Cool!"

Das Eis war gebrochen und ich 100 Mäuse ärmer." 

Rock and Robot

In der Bar war überraschend viel los

Rock and Robot


In der Bar war überraschend viel los. Man könnte sagen es war eine typische Stammkneipe: dunkel, verwinkelt und laut, wo alle Insassen auf einen Neuling glotzen, als wäre er ein Außerirdischer. Beim zweiten Mal – ist fast jeder dort dein Freund, und beim dritten Mal findet sich mit Sicherheit jemand, der dir die Fresse polieren will.

Nick und Henry nahmen an der Theke Platz und bestellten was zu trinken. Henry war wie immer sehr gesprächig. Er konnte alles zum Thema machen. Alles was er sah oder worüber er gelesen hatte – musste er kommentieren, analysieren und dann in Nicks Richtung ausspucken. Zum Beispiel: Politik - wir werden regiert von verschiedenen Parteien welche demokratisch gewählt werden, und trotzdem bleibt alles beim Alten! Schrecklich. Wir sollten was unternehmen… aber was?! Und so weiter. Früher fand Nick, dass amüsant. Früher. Die letzte Zeit aber hörte er ihm nur aus Gewohnheit oder aus purer Langeweile zu. 

Rock and Robot

See you and I gotta get thru
i´m gonna renovate you
until we alternate true
and it´s all we do cos i´m carin´ for you
round and round I´ll circulate you

Nice beat and I´m feelin it too,
watch my plugs turnin´ blue
it´s givin´me groove
and if you shake my hands I´ll slip on my shoes
it´s all in the wires and my digital mood,
gonna plug me...power is on

rattling steel and a motionless mind,
I stroll the alleys of endless time
my memory is a data file and it´s not included with a feely wire,
crumbling plugs which degenerate sight
no focus on what my program is
oxidation swallows my breath and blows my fuse before I collide with my death

it´s true and it´s gettin´me blue
no more time for the breakdown crew
but the better view
and it´s all cos we´re caring for you
round and round I´ll circulate you

two feet made of bluesteel sheets
rockin´and rollin´ in a field of wheat
co2 gettin under my belt
dial the code and it´ll make me melt
it´s all in the wires and under the shell

rattling steel and a motionless mind,
I stroll the alleys of endless time
my memory is a data file and it´s not included with a feely wire,
crumbling plugs which degenerate sight
no focus on what my program is
oxidation swallows my breath and blows my fuse before I collide with my death

.

Plötzlich sah Nick diese junge Frau. Sie saß kerzengerade auf ihrem Stuhl, den Kopf leicht gesenkt, und hörte einer älteren Dame zu, die gestikulierend und sehr leidenschaftlich etwas erzählte. 

Nick musste schmunzeln… Ihre Situation war seiner sehr ähnlich. 

Er packte Henry am Arm und nickte leicht in die Richtung, wo die beiden saßen. Henry guckte hin, nicht sehr diskret, und meinte:

„Hübsch aber bestimmt teuer“. - Dabei grinste er ironisch, legte seinen Arm auf Nicks Schulter und fuhr fort: - „Tanzen kostet nichts. Geh mit ihr tanzen.“

„Meinst du sie ist echt?“ – Fragte Nick wohl wissend ausgelacht zu werden.

„Nach diesem Glas wird sie es sein, mein Sohn.“

„Ich hatte eigentlich nicht vor mich zu betrinken.“

„Musst du auch nicht, hier gibt es einige hübsche Robis – kostet nur eine Kleinigkeit – das weißt du doch“.- Sein grinsen wurde immer breiter.

„Geh DU lieber tanzen.“ – versuchte Nick diesmal zu kontern.

„Machst du das auch? Guck mal, wie traurig sie da sitzt. Geh zu ihr.“

„Vielleicht. Mal sehen."

Henry, im Gegensatz zu Nick, ging tatsächlich tanzen, obwohl das niemand in dieser Gott verlassenen Bar tat. 

An einem Tisch weit hinten, wo die Toiletten zu finden waren, saßen drei noch freie Mädchen. Sie winkten Henry schon von weitem, und als er näher kam, begrüßten sie ihn mit einem lang gezogenen „Hi, Fremder.“ 

Henrys Gang wurde automatisch legerer. Er tänzelte buchstäblich auf sie zu, wie ein Kapitän der Marine nach einer jahrelangen Reise - welcher sich freute endlich den festen Boden unter den Füßen zu haben. Am Ziel angekommen quetschte er sich in die Mitte zwischen zwei künstlichen Prostituierten, die hinten auf der Bank saßen, legte seine Arme auf deren Schulter, und sagte dem Mädchen die ihm gegenübersaß:


„Hi Süße, du darfst mich als erste von deinen Qualitäten überzeugen!“

„Es läuft gerade mein Lieblingssong, Fremder. Lass uns tanzen gehen, so wirst du am besten meinen sexy Körper spüren,“ antwortete hübsche Brünette.

Damit war sein Schicksal besiegelt. Henry ging tanzen, obwohl er das gar nicht vorhatte. Nick dagegen blieb an der Theke sitzen, und bestellte beiden noch eine Runde Tequila.

Love

Wir tanzten, redeten, tranken und tanzten wieder.

Love


Nicks Problem an diesem Abend war wie immer der Alkohol. Er hatte schon zu viel davon in seiner Blutbahn, als er dieses Mädchen gesehen hatte – und einiges mehr – als er sie endlich angesprochen hatte.

Sie blieb stehen, schaute sich ruhig seine Hand an, welche sie festhielt, und fragte leise.

   „Ist es so üblich bei dir – Fremde ungefragt anzufassen? Hast du denn keine Angst, dass jemand dir eines Tages deine Hand bricht?“ 

   „Es tut mir leid“, - antwortete Nick verlegen, ließ ihre Hand los und fügte hinzu, nicht ohne einen Hauch der Ironie. „Ich hatte wirklich keine Absicht dir weh zu tun.“

   „So, so“, - sagte sie wieder so leise. „Da soll ich mich wohl glücklich schätzen? Wie ist es aber den Anderen ergangen, jetzt bin ich neugierig. Sind sie wenigstens noch alle am Leben?“

Love

Love can be so cruel and so blind …
to you and to me.
More love brings pain and desperation…
for you and for me.


People dancing in the moonlight
stunned by alcohol
You want to find somebody
just for one night.
They know what love gives
they know what hate takes
for you, for me.


On the other side of Love …
is a black hole of hate
Without light.
Endless disappointment waiting
for you in the valley of death.
Without hope.


Both to be avoided - enjoy you life
Take pleasure yourself any time – while you can.
You know what love gives you know what hate takes…
for you, for me.

.

„Ich wäre bereit dir die ganze Wahrheit zu erzählen, wenn ich dir einen Drink spendieren darf,“- ohne ihre Antwort abzuwarten winkte Nick dem Barkeeper zu, und zeigte ihm sein leeres Glas. „Außerdem – so viele waren es ja nicht, und schon gar nicht so hübsch wie du.“ Sie lächelte ihn an mit ihren großen blauen Augen, und setzte sich auf den Barhocker auf welchem noch vor wenigen Minuten Henry sahs.

„Das kann ich dir nicht wiedersprechen.“ - Sagte sie und lehrte ihr Glas mit einem großen Schluck. 

„Ich heiße Nick. Darf ich deinen Namen erfahren?“

„Cindy. Ein passender Name für ein leichtes Mädchen, oder?“

„Nein, Cindy ist ein schöner Name. Wirklich! Eigentlich heiße ich Nickolaus. Griechisch! Voll langweilig, oder?“ 

„Und meiner – Cinderella! Aus einem Märchen. Pfui!“

„Ich habe auch nichts gegen „ein leichtes Mädchen“ namens - Cindy!“

„War das schon eine Einladung zu dir nach Hause? Bist du immer so schnell?“ – Fragte Cindy und schaute kurz in die Richtung, wo ihre ältere Freundin saß.

„Nein, nicht wirklich. Ich wollte nur ein wenig originell sein. Noch einen Drink?“

„Gerne.“  

Sie tanzten, redeten, tranken und tanzten wieder. Cindy war gut drauf, locker, vielleicht ein wenig zu gerissen, was Nick wiederum die Hoffnung gab, dass sie ein Mensch war.

Henry und seine hübsche Begleitung hatte Nick im Laufe des Abends aus den Augen verloren, was ihn persönlich nicht besonders störte. Das war nicht das erste Mal, dass die Beiden getrennt nach Hause finden mussten.

Time Changer

zu dir oder zu mir

Time Changer


Draußen vor der Bar, nach dem die Frage „zu dir oder zu mir“ geklärt war, als sie Nicks Wagen gesehen hatte, fragte sie so erstaunt.

„Das ist aber ein interessantes Auto. Solche werden bestimmt nicht mehr gebaut?“

„Keine Sorge, es bringt uns sicher zu mir, falls du nichts dagegen hast“. – Nick hatte wirklich Schwierigkeiten seine Gedanken in Worte zu kleiden, und mehr oder weniger richtig auszusprechen.    

„Ich finde, das ist keine gute Idee. – Sie schüttelte süß mit ihren Locken und lächelte dabei skeptisch.

Time Changer

Could I ever change the world if the time was right
All I´m believing is the trees keep on growing
It seems time ain´t on my side but my mind is up in the clouds
Are you going to guide me thru the dark night?

It´s you who´s insane and it´s you wasting time
You are the trouble and it´s you jumping lines
So catch my many memries
Pick them up when they fall to the ground

Can´t stand the pain
Can´t stand the pain

If I ever reach the earth in my shiny shoes
Will people shout and deliver their holy names
I can´t swallow the misfortune
Are you goin to stop my fall?
I´ve had my fair share in the fields…
It´s the heart that jumps

It´s you who´s insane and it´s you wasting time
You are the trouble and it´s you jumping lines
So catch my many memries
Pick them up when they fall to the ground

Can´t stand the pain
Can´t stand the pain

.

Die Abmachung in der Bar drohte zu kippen. Nick machte dabei anscheinend auch keine besonders gute Figur. Da er nicht mehr gerade gehen oder aufrecht stehen konnte, lag Nick schon irgendwie so halb auf seinem über alles geliebten Camaro.„Dein Wagen hat bestimmt keinen Autopiloten, oder?“ – fuhr sie fort.     

„Doch,“ – lautete Nicks knappe Antwort.     

„Na gut,“ - gab sie plötzlich nach – „du bist aber nicht gewalttätig oder so?“    

„Natürlich, ich fresse dich gleich auf… weil du so… so attraktiv bist.“

Nick war nie ein Freund von einem „Automatik drew System“, und aus diesem Grund fuhr er auch einen Oldtimer, den er noch vor Jahren von seinem Betreuer als Geschenk bekommen hatte. Trotzdem musste Nick ADS nachträglich einbauen lassen - sonst wäre sein Führerschein schon längst weg.

Was „alte Sachen“, betrifft, o ja! In seiner Wohnung gab es eine Menge davon: von einem alten Plattenspieler, der mindestens um die 20 Kg wog, bis zu einem Tennisschläger Marke „Pionier“ aus Holz - produziert im Jahre 1973. Und auch im Auto – wie sollte es anders sein – laberte Cindy immer weiter, als ob die Beiden sich schon seit Jahren kannten. Nick war beinahe eingeschlafen, wären da nicht ihre ewigen Fragen über dieses und jenes.

„Was ist das für ein Radio, ist das überhaupt ein Radio?“    

„Klar!“ – Versuchte er sich zu konzentrieren, - „ein älteres Modell. Nicht digital. Hier geht es an und hier muss man drehen.“    

„Das ist aber ein interessantes Radio, - sagte sie und fügte trocken hinzu, als wäre sie seine Mutter, - „schnall dich bitte an.“      

Sie bekam ein undefinierbares Murmeln als Antwort und jede Menge Geräusche aus dem Radio, weil Nick fest entschlossen war einen tollen Song zu finden

Oldtimer

Was „alte Sachen“, betrifft, o ja! In meiner Wohnung gab es eine Menge davon

Der Weg nach Hause dauerte eine gefüllte Ewigkeit. Nick war leicht übel, und überhaupt bedauerte er schon ein wenig, dass Cindy damit einverstanden war mitzukommen. Falls sie ein Mensch war, so hatte Nick Angst sie zu enttäuschen und wenn nicht, dann würde er sie am liebsten sofort auffordern auszusteigen, alleine nach Hause fahren und strammen Schrittes ins Bett marschieren. 

Wahrscheinlich machte diese Ungewissheit das Ganze so spannend und das interessierte ihn mehr, als diese Frau an sich - denn Nick wusste: sie MUSS ihm die Wahrheit sagen, falls er sie danach fragt. Nur dieses Spiel wäre dann zu Ende – also – wartete er damit, und griff stattdessen zu einem Trick, um sie zu testen.


What

made me

What made me


Als sie schon vor seiner Wohnungstür standen ließ er seinen Schlüsselbund fallen, um zu sehen, ob Cindy ihm seine Schlüssel aufhebt. Da jeder Androide darauf programmiert war einem Menschen zu dienen – müsste sie es tun, und falls sie ein Mensch war, eine echte Frau – so seine Theorie – würde ihn angrinsen und vielleicht so was fragen wie: 

„Ist es dein Ernst? Bist du wirklich so besoffen, oder tust du nur so…“ - Da sie das in der Tat gerade ausgesprochen hatte, war das eine echte Überraschung, und das sollte in jener Nacht nicht die Letzte gewesen sein. 

Cindy schüttelte mit dem Kopf und lächelte ihn an mit einem Hauch von Bedauern oder besser gesagt Mitleid in ihren Augen, so dass Nick, auf jeden Fall in diesem Augenblick, glaubte sie sei ein Mensch. Nach einem kurzen Zögern hob sie den Schlüsselbund auf und gab ihn Nick. 


What made me

Time is standing but the clocks running fast,
Constantly changing and setting the pace
Want to swiftly escape from the sinking sand

What made me, me? And how long will it last?

And I walk these streets
I’m a stranger in this town
I walk in the dark ,
Long way away from home.
Roaming every unknown palace
Touch my blood and run to my heart
What made me, me?

Got my homeless mind, love to share with you

The heat is on - the sun shining bright
I close my dead eyes and set up my mind
Born in mysterious worlds far away from my sight

Not much to say, no place to go

And I walk these streets
I’m a stranger in this town
I walk in the dark ,
Long way away from home.
Roaming every unknown palace
Touch my blood and run to my heart
What made me, me?

Got my homeless mind, love to share with you

.

„Danke dir.“- Sagte er kurz angebunden, schloss die Tür auf, und machte das Licht an. Cindy trat ein, schaute sich neugierig um und fragte:

„Wohnst du hier ganz alleine?“ 

„So sieht’s aus. Die Richtige ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.“

„Ich meine, hast du denn keine Assistentin, keine Hausfrau oder so was in der Art?“ 

„Nein, habe ich nicht. Unsere nächste Flasche Wein muss ich ganz allein ohne fremde Hilfe öffnen.“

„Kannst du noch was vertragen? Bist du dir sicher? Ich hätte gerne nur eine Tasse Kaffee.“ - Cindy ging zum Fenster, schob die Gardine weg, drehte sich um und fragte:

„Warm hier. Sollen wir kurz Lüften?“ - Sie stand vor dem Fenster und sah dabei verdammt hübsch aus, mit der Nacht im Rücken leuchteten ihre Locken besonders hell. Nick sah jetzt deutlich die Umrisse ihres Körpers. Schlank. Sexy. Ausgerechnet in diesem Moment wurde ihm Übel. 

„Bediene dich ruhig. Ich bin gleich wieder da.“ - Sagte er und verschwand auf die Toilette. Als er wieder das Wohnzimmer betrat, hörte er die Musik. Cindy hatte wohl seine Schallplattensammlung entdeckt, und eine Platte aufgelegt. Sie saß auf der Couch und trank Instantkaffee.  

„Ist dir schlecht?“ – Fragte sie und lächelte ihn mitleidig an.

„Du hattest Recht. Ich glaube es reicht für heute mit Alkohol.“ 

„Dann setz dich zu mir und erzähle, warum du immer noch ein Single bist.“

„Du weißt doch, selten trifft man eine echte Frau in unserem Alter.“


„Ja, ich weiß,“ – sie hielt kurz inne und schaute Nick in die Augen. – „Wartest du also auf deine wahre Liebe.“

„Du könntest so Eine sein. Oder?“

„Ich könnte so eine werden.“ – Cindy stellte ihre Tasse auf den Tisch und nahm seine Hand. – „Das weiß man aber nicht sofort, oder?“

„Nein. Wir lassen uns Zeit… Bis Morgen…Vielleicht…“ - Er legte seine rechte Hand auf ihre Schulter und küsste sie vorsichtig auf die Lippen. Cindy erwiderte seinen Kuss, so dass er ihre Zunge spürte. Das fühlte sich aber anders an, als alle Küsse, die er jemals bekommen hatte. Cindy war schüchtern, fast unsicher, als ob sie es zum ersten Mal tat. 

„Du hast die Zähne geputzt. Ich hasse den Geschmack von Zahnpasta.“ – Sie lächelte Nick an und fügte hinzu, - „es ist nicht schlimm. Guck nicht so erstaunt, und küss mich.“

Er wollte sie ins Bett kriegen und sie hatte anscheinend nichts dagegen. Nur einmal erwähnte sie, dass so etwas normalerweise nicht ihr Stil wäre. Na und? Wir alle machen ab und zu mal Dummheiten. Nur eine Frage, die Nick ihr stellen wollte, ließ ihm keine Ruhe: 

„Ist sie eine Maschine oder ein Mensch?“ 

Als sie schon im Bett lagen, fragte Nick sie plötzlich danach, womit er sich selbst überrascht hatte … „

„NEIN“, sagte sie.

Was!?... Was war da gerade geschehen?! So was hatte er überhaupt nicht erwartet. Die Überzeugung, dass alle Maschinen gleich programmiert sind, reibungslos funktionierten, und selbst für Gesetz und Ordnung zuständig waren, ließen keinen Raum für Zweifel. Ein Androide durfte nicht lügen. Das wurde so im Gesetz verankert, schon seit Jahrzehnten - ähnlich wie:

“Die Würde des Menschen ist unantastbar…“ Also das war ein Mensch in seinem Bett!

Wie in Trance wiederholte Nick ein und dieselbe Frage und bekam immer dieselbe Antwort: NEIN! 

„Nein! Ich bin keine Maschine – ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut...“ Wenn Nick bloß nicht so betrunken gewesen wäre an diesem Abend, hätte er  merken müssen, dass da was nicht stimmte…

An das was dann passierte, kann Nick sich schlecht erinnern. Auf jeden Fall, egal aus welchem Grund, ob das überhaupt eine Antwort auf seine Frage war, oder nicht - sagte sie plötzlich „ja“.

Also doch. Also doch eine verfluchte Maschine! Die noch dazu lügen kann, die einen Menschen täuschen darf. Unmöglich und doch wahr! 

Nick sprang auf und schrie. In diesem Moment gab es keinen Halt mehr, kein Zurück. Er konnte sich nicht mehr kontrollieren. Sein ganzes Leben schien ihm eine Lüge zu sein, so wie diese Cindy. Was war noch echt?  Er schnappte sich eine noch halbvolle Flasche Sprudel, die auf seinem Nachttisch stand, und schleuderte sie gegen die Wand. 

„Du blöde Schlampe!“- schrie er sie an.

Dann schnappte er sich eine Stehlampe, und schlug damit auf die Kommode ein. Noch mal, und noch mal und noch mal… Sein Herz pochte. Eine heiße Welle umfasste seinen ganzen Körper, und schlug empor zum Kopf… Nick versuchte sich fest zu halten an der Kommode die neben dem Bett stand, und plötzlich… verschwand alles um ihn herum, und er fiel in ein schwarzes Nichts…

Nightmare

Nightmare


Eine dunkle Gestalt ist nicht leicht zu erkennen in einem dunklen Zimmer – vor allem wenn es sich hinter den Gardinen versteckt, und so leise ist, dass man sofort denkt – sie wäre ein Geist. 

Diese dunkle Gestalt verfolgt Nick seit seiner Kindheit. Immer wieder träumt er den gleichen Traum. Ein Schatten beugt sich über sein Bett, ohne ihn zu berühren, geräuschlos.

Nightmare

I see a dark shadow
Run – you fool!
His eyes glow in the dark,
My heart stands still.

You...., you are again
A dark schadow of my soul.
You...

I`m paralyzed
He`s coming closer
Don`t move, be quiet
My heart stands still.

You...., you are again
A dark schadow of my soul.

You...

I turn on the light - and you disappear
The wndow is closed, the door is locked.
But you will remain within my reach
A dark shadow of my soul...
I can hear your quiet steps outside
My heart stands still.


You...., you are again
A dark schadow of my soul.
You...

" And my soul from out
That shadow that lies floating
On the floor
Shall be lifted – NEVERMORE!"

You...., you are again
A dark schadow of my soul.

You...

.

Es hat keine Augen, keine Gesichtszüge, keinen Geruch. Der Schatten bedroht Nick nicht und trotzdem kriegt er keine Luft vor Angst. 

Er will nur eins: fliehen… kann sich aber gar nicht rühren. Ein Schrei, ein ziehender Ton verlässt seine Brust, und Nick hörte ihn, dieses Stöhnen. Im nächsten Augenblick wird er wach.

In dieser Nacht wurde Nick nicht wach. In dieser Nacht hat er seinen Körper verlassen… Wie durch ein Wunder gelang es ihm aufzustehen. Er sah sich selber auf dem Fußboden liegen, ging zum Fenster und sprang, ohne zu überlegen raus. „Ich kann fliegen!“ - 

Schrie Nick laut vor Begeisterung, hörte aber seine eigene Stimme nicht

Sunrise

Sunrise


Die Stadt lag vor Nick mit ihren unzähligen Häusern und Straßen. Alles schlief, und nur am Horizont im Osten wurde es langsam hell. Er flog der aufgehenden Sonne entgegen, ohne zu überlegen, was mit ihm los war und was ihn erwartet.

Die Sonne ging langsam auf und es wurde immer wärmer. Nein, warm war nicht der richtige Ausdruck dafür – es wurde unerträglich heiß. Nick versuchte umzukehren… Stattdessen flog er senkrecht zur Erde. “Ich stürze ab“, war sein letzter Gedanke.

Im nächsten Augenblick wurde er wach. Sein Herz raste: Nick lag auf dem Fußboden seiner Wohnung und starrte auf einige Fuseln und Staub unter dem Bett. Die Sonne schien ihm dabei direkt ins Gesicht.

Mit Mühe gelang es ihm aufzustehen. Geplagt von heftigen Gliederschmerzen, schleppte er sich ins Badezimmer, und trank direkt aus dem Wasserhahn. Plötzlich klingelte es an der Tür. Das war Henry.


Sunrise

I`m sure this is not real
Because i`m floating through the air
I usually sit at this time
In my comfortable chair
But new I fly
Straight to the sky!

I`m going crazy or I`m dreaming
Both would be Ok.
But this heat which flows
Out to me
I fly
Staight to the sky!

Don`t be afraid of the light – white light!
You float up to the rays of the sky – high!
Higher and higher to the sun, to the warm light!
Sunrise, sunrise!

Let go and free youself
From the lies of the past.
One thing is certain -
We live too fast
And you may
Have only one trial.

Do it, try it!
Before the white light suck you up.
Do it, try it!
Before your kids grow ap.
Maybe it`s your last chance all!

Don`t be afraid of the light – white light!
You float up to the rays of the sky – high!
Higher and higher to the sun, to the warm light!
Sunrise, sunrise!

.

Stand up

Stand up


„Mein lieber Gott! Was hast du hier angerichtet...? Du warst gestern total besoffen – komm gib es zu!“ – Henry packte sich nach dieser Begrüßung am Kopf, und machte den Mund auf, als wollte er schreien. Er benahm sich öfter so, als ob er – Nicks Mutter und Vater in einer Person war, und musste diese schwere Last des Eltern seins ertragen.

„Ist gut möglich.“- Antwortete Nick trocken.

Stand up

Hangover
I don`t know again
What happend yesterday. Headache...
I was drunk without a doubt
My mind is blank
Headache...

Uuu...
The sun is shining in my face
The time has come.
The new day drives you!
Stand up!

Why I`m lying on the floor,
Why I`m naked?
Why it`s so cold to me?
My life is full of pain
I can bere it only when I`m drunk.
Get up!

Uuu...
The sun is shining in my face
The time has come.
The new day drives you!
Stand up!

.

„Bist du allein?“ – Henrys Blick streifte neugierig über Nicks Wohnung, die in der Tat etwas chaotisch aussah. 

„Ich glaube nicht.“ – Nick konnte sich wirklich nicht so richtig dran erinnern was gestern geschah.    

„Darf ich gucken?“ – Ließ Henry nicht locker. Er ging ins Schlafzimmer ohne Nicks Zustimmung abzuwarten und zischte von da aus.- 

„Sie ist nackt… und Sie bewegt sich nicht. Merkwürdig.“    „Sei nicht so neugierig, sie ist müde.“    

„Das glaubst du wohl selbst nicht. Eine Maschine ist nie müde. Ich kenne sie alle viel zu gut.“     

„Jetzt erinnere ich mich wieder. Sie hat mich gestern belogen.“ – Sagte Nick trotz Kopfschmerzen mit leicht erhobener Stimme. 

Henry kehrte mittlerweile aus dem Schlafzimmer zurück, und starrte ihn an, als wäre er ein fremdes, feindliches Wesen welches zuerst untersucht, und dann zerstört werden musste.     

„Sie hat dich gestern belogen,“ - Henry schüttelte dabei mit dem Kopf, wie ein Inder.    „Und dann hat sie es zugegeben.“

„Was denn?“    

„Sie wäre doch eine Maschine.“    

„Natürlich ist sie das. Hast du sie beschädigt? Sie bewegt sich wirklich nicht.“    

„Ist sie vielleicht tatsächlich menschlicher Natur?“ – Nick bekam langsam Angst.    

„Um so schlimmer! Dann hast du einen Menschen umgebracht. Bald wimmelt es hier nur so von Cops. Weißt du eigentlich, was jemandem passieren kann, der andere Menschen umbringt?“

„Keine Ahnung. Ich habe Niemanden umgebracht. Außerdem ist sie ja kein Mensch.“

Henry packte Nick an die Schulter, drückte gegen die Wand und schrie ihm ins Gesicht:

„Du kannst einen Androiden gar nicht mit bloßen Händen kaputt machen. Du musst fliehen, und zwar sofort! Ist dir das klar, dass du in deinem Schlafzimmer entweder eine kaputte Maschine oder eine Leiche liegen hast?“

„Ich habe nichts getan. Lass mich los.“     

„Das interessiert niemanden! Sie werden dich verhaften und einsperren.“    

„Lass mich los, du tust mir weh.“ – Nick schubste Henry weg und fügte sehr entschieden hinzu. – „Ich gehe nirgendwohin.“

„Sie werden dich umbringen.“    

„Du bist wahnsinnig! – Nick schüttelte mit dem Kopf, - „also noch mal: ich habe nichts getan.“    

„Ich persönlich… Ich bleibe hier auf keinen Fall.“    

„Beruhige dich erst mal. Vielleicht schläft sie ja nun wirklich.“ – Sagte Nick, um in erster Linie sich selbst zu beruhigen. Seine Stimme zitterte. – „Ich gehe gleich selbst nachgucken. Nur die Ruhe.“

Henry wandte sich zu ihm im Begriff sein ganzes Vokabular in Nicks Richtung abzufeuern, kam aber nicht dazu, da er die Hand hob und sagte laut:

„Lass mich erst mal was trinken! Mein Schädel explodiert gleich…, und dann gehen wir gemeinsam ins Schlafzimmer, und inspizieren die Alte.“

Unsere schlimmsten Befürchtungen

haben sich bestätigt

Cindy reagierte weder auf Kitzeln, noch auf schubsen oder treten. Sie lag einfach so da, und bewegte sich nicht. Also sie war entweder tot oder außer Betrieb.

Ihre Bemühungen wurden plötzlich unterbrochen durch mehrere lauten Polizeisirenen, die auf sie zukamen - dem Anschein nach - aus allen Himmelsrichtungen. 

Henry sagte kein Wort. Er guckte Nick nur an, voller Angst, und rannte zur Tür nach draußen. Das hat Nick sehr überrascht, weil er eigentlich mit diesem Vorfall nichts zu tun hatte. Ohne lange zu überlegen, rannte Nick ihm hinterher die Treppe runter Richtung Ausgang.

Part 1. Cindy

Cindy

01. Tonight
02. Love
03. Rock and Robot
04. Time Changer

Cindy

05. What Made Me
06. Nightmare
07. Sunrise
08. Stand Up

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